Berlin Anekdoten,  Berlinerick

Aus aktuellem Anlass: Der Berlinerick mitten im Streik

Aus aktuellem Anlass sah ich mich heute verführt einen Artikel aus dem Februar noch einmal neu aufzulegen in dem es um Streiks in Berlin geht.

Denn heute findet die Berliner Streiksaison ihre Fortsetzung. Warum? Weil sich eine Teilmenge der Berliner Verkehrsbetriebe, hier die Busfahrer, entschlossen hat die Arbeit am Donnerstag ganztägig hinzuwerfen niederzulegen. Bei den internen unterschiedlichen Arbeitszeiten und Gehaltslücken gegenüber den S-Bahn-Kollegen irgendwie verständlich. Aber haben die Berliner Kunden 2005 der BVG bei den Gehältern die Pistole auf die Brust gesetzt? Nein, das war doch ein Senator seinerzeit. 

Nun haben sich MC Bsirske und seine Marschbläser von ver.di neuerlich dazu entschlossen eben diesen Kunden den Transportdienst zu verweigern. Dieses Mal gleich ganztägig. Der gewünschten Einwirkung wegen. Während erwähnter Senator mittlerweile ein Ex- ist, und stattdessen weiterhin streitbare Thesen in Buchform in die Umwelt pustet. Der wird heute dann wohl auch anderweitig von A nach B kommen müssen.

Nun ja.

Schön ist doch allerdings, wenn so ein Tag ein paar Anekdoten zu generieren in der Lage ist. Während ich heute morgen am Bus stand und das obige Foto knipste baut sich neben mir ein Herr mit Kind an der Hand auf. Er schaut mich an während ich so fotografiere. Daraufhin schaue ich ihn an. Dann fragt er mich, gerade so als ob er es ernst meint: „Heute keine Busse?“ Ich, von Unsicherheit gezeichnet ob er mich nicht auf den Arm würde heben wollen, schaue erneut auf das Hinweisschild. Schaue dann ihn erneut an. Synchron schauen wir dann noch mal zusammen auf das Schild. Vorsichtshalber. Voller Vorfreude erwartet er noch immer meine Antwort. Ich sage daher freundlich, aber bestimmt: „Nein, die streiken heute bis 22 Uhr“. Er bedankt sich höflich und geht los. Ist doch toll wenn ich helfen kann.

In dieser etwas verfahrenen (haha) Situation hätte ich ihm vielleicht noch den Streik-Berlinerick mit auf den Weg geben sollen:

Es heißt in Berlin kann man streiken.
Ganz oft. Oft zu ganz schlechten Zeiten.
Die Schule. Die Bahn Der Bus. BVG ganz speziell.
Der Berliner an sich braucht hier ganz dickes Fell.
Weil die Adern im Hals sich sonst weiten.

Läuft bei uns. Natürlich, so ganz ohne Busse 🙂

René

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