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[ABC.Etüden 19.20.20] Die Eröffnung des BER – WTF …

Ding Ding. Endlich wieder Etüdenzeit. Und nachdem ich das folgende Thema schon mal in einem Gedicht angerissen hatte, möchte und darf ich es hier noch etwas vertiefen. Es scheint mich zu beschäftigen 🙂

Die Wörter, initiiert durch Kapitänin Christiane, für die Textwochen 19/20 des Schreibjahres 2020 stiftete Olpo Olponator mit seinem Blog olpo run. Sie lauten:

Katamaran
großspurig
totschweigen.

Nicht, dass sich diese Wörter nicht geradezu schreiend anbieten für das was jetzt folgt. Als Ausgangspunkt für einen Krimi, wie von El Capitano angedacht, hat es hier leider nicht gereicht 🙂

Stattdessen wurde es eine Fortsetzung der kürzlich begründeten Reihe:

WTF – What the Flughafen …

[Etüde an] 

Als ich bei Wiki auf diesen Artikel stieß, der der deutschen Seite aus nachvollziehbaren Gründen sogar eine Erwähnung auf der Startseite wert war, brach sich zuerst ein dezentes wiiiiiiirrrrkkkklllliiiicccchhhh??? seine Bahnen.

BER Eröffnung Berlin Wiki
Quelle: Wikipedia Startseite

Es soll nun also wirklich bald soweit sein. Ich werde mir allerdings ein anderes Spottziel suchen müssen. Aber das wäre es mir wert. Hoffnung macht in diesem Zusammenhang nur die Aussage „… eröffnet werden kann“. Das enthält für Menschen wie mich genug Konjunktiv.

Wir fassen einmal zusammen.

Bereits kurz nach dem Mauerfall nahm man, noch 1989 (!), erste Projekte und Planungen für einen Gesamt-Berliner Flughafen auf.

Dann unternahm man verschiedene Anläufe hinsichtlich Planung und Kalkulation (1995) und behauptete großspurig, dass man das Ding für schlanke 700 Millionen Euro in die Landschaft würde knallen können. Aber für das Geld bekommst du heute ja nicht mal mehr eine anständige Elbphilharmonie.

Zwischen 1997 und 2003 scheiterten weitere Dinge, aber schon 2006 war der erste Spatenstich getan. Man rechnete hier schon mit Kosten von ca. 2 Mrd. Euro.

Dann baute man fleißig, aber 2012 konnte man überraschenderweise noch nicht eröffnen. Aber wenigstens waren die Kosten schon verlässlich gestiegen auf ca. 4,5 Mrd. Euro.

Jahre und Kalkulationen gingen ins Land. Am Ende würde man sämtliches Versagen, Misskoordination und die wohl am Ende zehnfachen (!) Baukosten wohl am liebsten totschweigen.

Der Sarkast in mir hat nachgerechnet: Seit 1989 hätte man, statt eines Flughafens, einen Kanal von der Nordsee über Hamburg, Berlin, Dresden, Erfurt, Köln, Frankfurt, Stuttgart bis nach München buddeln können. Mit Schaufeln! Man hätte ihn den „Kanal der Einheit“ genannt.

Nach der Fertigstellung, ca. 2002, hätte man gemächlich eine bundesdeutsche Binnen-Einheits-Regatta (BER) mit Katamaranen durchgeführt. Hin und zurück. Zweimal. Diese wäre dann ca. 2006, zum Sommermärchen, beendet gewesen.

Danach hätte man ihn wieder zugeschüttet, und die Erde schön festgetrampelt. Auf dieser wären Blumen gewachsen. So hätten wir auch (weitere) blühende Landschaften erhalten.

[Etüde aus]

So, dann kann das BER-technisch jetzt ja bald richtig losgehen 🙂

– Der BerlinAutor

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