Berlin-Echt

Echter Fakt: Berliner Straßen

Echter Fakt: Berliner Straßen gibt es tatsächlich. Und als Nachbau.

Das Problem kennt jeder Berliner. Da will man schön in Ruhe selbst einen Film über Berlin in den 1920iger Jahren  drehen, und dann gibt es im modernen Berlin von 2020 irgendwie keine passende Kulisse (mehr) dafür.

Oder man müsste zumindest einige Häuser umgestalten, neu streichen, Stuck ansetzen, Satellitenschüsseln abmontieren, Kopfsteinpflaster auf Asphalt aufbringen und dergleichen mehr. Das moderne Berlin ist im Laufe der letzten 100 Jahre irgendwie zu modern geworden.

Das ist natürlich nicht nur für Filmberliner ärgerlich, auch andere Filmemacher hatten dieses Problem immer wieder.

Daher wurde 1998 im Studio Potsdam-Babelsberg ein Nachbau einer „typischen“ Berliner Straße erstellt, auch wenn es entsprechende Pläne dafür auch länger vorher zu DDR-Zeiten gab. Schlussendlich war es dann 1998 aber der geplante Dreh des Films „Sonnenallee“ von Leander Haußmann, für den ebenfalls eine solche Kulisse benötigt wurde, und so wurde diese dann 1998 als Dauerkulisse in Babelsberg errichtet.

Diese tat dann lange ihren Dienst und bot ihr Pflaster vielen, auch international bekannten, Produktionen wie zum Beispiel „Der Pianist“, „Inglourious Basterds“, „Russendisko“ und anderen.

Im Jahre 2013 wurde diese dann wieder abgerissen und durch einen erweiterten Neubau ersetzt. Und die Bezeichnung wurde sowohl cooler wie auch unaussprechlicher. Sie heißt jetzt „Metropolitan Backlot“ oder schlichter „Neue Berliner Straße“, und hat als solche einen eigenen Vertrieb samt Webseite bekommen. Das kann nun mal nicht jede Straße von sich behaupten.

Einziges Problem: echte Berliner Currywurst gibt es dort nicht.

– Der BerlinAutor

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2 Kommentare

  • Unterwegs mit mir

    Als ich noch in Berlin wohnte bog ich einmal morgens auf dem Weg zur U-Bahn in die Mohrenstraße ab und befand mich in einer Filmkulisse bei der Fahnensprüche an den Häusern hängten die deutlich auf den achtziger Jahren Sozialismus hinweisen. Im Nachhinein vermutlich das ist eine Szene aus „goodbye Lenin“ war. Ein anderes Mal war der Gendarmenmarkt mehrere Tage die Kulisse für das London aus der Neuverfilmung zu „in 80 Tagen um die Welt“. Das Schauspielhaus war das Gebäude der National Geographic und der deutsche Dom war die Bank von England. Noch heute versuche ich, bei Filmen die in Berlin spielen (sollen) zu erkennen wo die Szene spielt

    • rene_berlin

      Ja, ich weiß was du meinst. Sowas ist sehr interessant zu beobachten. Ich habe mich aber auch echt gewundert wie viele Filme eben mittlerweile diese Kulisse in Babelsberg verwenden, damit es eben so richtig typisch Berlin aussieht 🙂

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