ABC Etüden mit Berlin,  Berlin Anekdoten

[ABC.Etüden 17.18.20] Pause ohne Pause

Es ist schon wieder ein paar Tage her, dass ich mich schriftlich zu Wort gemeldet hatte. Fühlt sich an wie eine Pause, sollte aber keine werden. War und ist auch keine. Eigentlich.

Es ist kompliziert.

Sich auf den Hintern zu setzen und wieder eine Etüde zu schreiben ist nicht kompliziert. „Einfach machen“ bietet sich hier als Motto an. Wie gut, dass Christiane als Chef-Macherin stets die Fahne hochhält. Die Wörter für die neuen Etüden kommen von Myriade mit ihrem Blog la parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée. Sie lauten:

Teppich
gläsern
flattern.

[Etüde an]

So ungeplant wie ungewollt beschäftigt sich meine Umgebung nun schon seit ein paar Wochen mit Dingen die man nicht direkt als „gewohnt“ oder „normal“ bezeichnen würde. Mehr oder weniger gezwungenermaßen tue ich das dann auch. Wobei das Ungewohnte durch konsequentes Weiterführen ja irgendwann das Normale werden kann.

Wow. Diese fast philosophische Schlussfolgerung kam jetzt überraschend.

Aber so fand ich in den letzten Wochen Zeit für Dinge die ich vorher zu wenig / selten / nie getan / ausprobiert / im Blick hatte. Daher kann ich mittlerweile (wieder) ganz gut:

  1. Joggen, alle zwei bis drei Tage ohne zu kollabieren
  2. Trainingsübung meiner neuen Fitness-App vollführen die stark nach Weltenbummler klingen, da diese „Russische Drehung“ oder „Hindu-Push-Up“ heißen. Ich schlage mich tapfer, trotzdem flattern mir die Muskeln danach doch reichlich
  3. Bolognesesauce selbst machen, denn das hab ich lange nicht getan. Nur den Knoblauch schneide ich nach wie vor nicht mit der Rasierklinge, so verlockend die Idee auch ist
  4. die Gedankenwelt meines Hauptcharakters E. aus meiner neuen Kurzgeschichte, an der ich gerade schreibe, verstehen. Klar, ich habe sie ihm ja auch aufgedrängt 🙂 Komme aber gut voran, und einen nicht zu vernachlässigenden Teil meiner Zeit verwende ich aktuell auf die Fertigstellung
  5. in einem Drei-Stufen-System (auftragen-einwirken-abwischen) gläserne Flächen und andere Bereiche gründlich putzen und, wo nötig, desinfizieren. Safety first!
  6. meiner Frau vertrauen, wenn sie mir die Haare schneidet. Habe mich laaange dagegen gewehrt. Dann das Angebot angenommen. Sie hat es toll gemacht. Schande über mich und Asche auf mein, nun frisch frisiertes, Haupt für das Mißtrauen
  7. Micro-Jobs für Eigenwerbung auf einer Freelancer-Plattform analysieren und meistbietend vergeben. Hier trifft Angebot auf Nachfrage auf Angebot = Kapitalismus in Reinform

Teppiche kann ich nach wie vor nicht knüpfen. Ich scheitere da schon an den Grundlagen wie Nähen, Häkeln, Stricken oder Wolle durch das Nadelöhr ziehen.

Aber ein paar Tage hab ich ja noch Zeit.

[Etüde aus]

René

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