Kann man Toastbrot einfrieren die eine richtige und wichtige Frage - hier die Antwort vom BerlinAutor
ABC Etüden ohne Berlin,  Ohne Berlin geht's auch?!

Kann man Toastbrot einfrieren oder was man tut um ein Gespräch zu beginnen …

Kann man Toastbrot eigentlich einfrieren oder was man tut um ein Gespräch zu beginnen …

Ein guter Freund hat einmal zu mir gesagt, dass wenn mir im Gespräch mit jemandem mal so gar nichts einfällt, dann soll ich einfach mal fragen ob man Toastbrot einfrieren kann. Es würden sich, gewollt oder ungewollt, sinnerfüllt oder sinnentleert, geplant oder ungeplant, die witzigsten Gespräche entspannen.

Und was soll ich sagen? Er hatte Recht. Ich habe es in den letzten Jahren mehrfach probiert. Wobei der Zusammenhang meist wirklich egal war. Irgendwann wurde das, wie Usain Bolt, zum Selbstläufer.

Gar kein Thema? Frag nach Toast.

Nerviges Thema? Der Toast wird es retten.

Die reden jetzt schon seit mehr als einer Stunde über Friends? Ok, lass sie reden.

Du willst die Aufmerksamkeit auf dich lenken? Nutze eine kurze Gesprächspause deines Gegenüber zum Luftholen und schmeiße einfach den Satz rein „sag mal, kann man Toastbrot eigentlich einfrieren?“

Wichtig ist natürlich, dass du dabei wenigstens ein bisschen bedeutungsschwanger schaust. Ganz so als würdest du es wirklich irgendwie ernst meinen. Also ungefähr so als würdest du Joey von Friends fragen ob er wirklich gestern Abend wieder was klar gemacht hat. Natürlich hat er das.

How are you doin‘?

Wie lange du das jetzt Folgende durchziehst ist natürlich dir überlassen. Je nach Alkoholpegel deines Gegenüber kann das nun zur abendfüllenden Diskussion gereichen. Aber egal wie die Rahmenbedingungen sind, die Geduld aufzubringen lohnt sich wirklich. Denn nach meist ein paar Sekunden Zeitversatz, indem du kurz misstrauisch werden könntest ob dein Gegenüber den Spruch vielleicht kennt, wirst du meist etwas hören wie „klar kann man das einfrieren. Warum auch nicht?“.

Ha. Bingo. Jetzt geht’s los, denn jetzt bist du wieder dran. Nun kannst du aus einer reichhaltigen Fülle von möglichen Erst-Kontern wählen. Wie wäre es mit einem gepflegten „aber verursacht das Tauwasser im Toast beim Auftauen nicht später vielleicht einen Kurzschluss im Toaster?“

Hey, gute und irgendwie berechtigte Frage.

Oder vielleicht „verliert so etwas geschmacksintensives wie frisches Toast beim Einfrieren nicht Geschmacksstoffe?“ Hallo hallo, da denkt doch einer mit.

Ganz smarte und erfahrene Einfrierer, so genannten Frostanten, könnten auch hier einen Unterschied zwischen Mehrkorn- und schlichtem Weißtoast ins Feld führen. „Ich glaube mal gelesen zu haben, dass man einfaches Weißtoast vor dem Einfrieren in Form drücken kann. Beim Aufbacken ist das so fluffig wie vorher!“ Ok, alles klar. Da kennt sich einer aus, und das Gespräch läuft ja nun.

Und während sich bestimmt ca. 34% der so ins Gespräch Genötigten noch fragen wie man eigentlich von Toast, über Energieeffizienzklassen von Kühlschränken, hin zu FCKW und der globalen Erderwärmung und dem Hambacher Forst kam (man erkennt es ohne Zweifel an dem schemenhaften Fragenzeichen in ihren Pupillen), kann sich der Absolute Gesprächs-Beginner entspannt in der Gewissheit zurücklehnen, dass sich die Theorie wieder bewahrheitet hat.

Du denkst das ist völliger Unsinn? Probiere es aus und frage dein zu schweigsames Gegenüber das nächste Mal mit interessiertem Blick: „sag mal, kann man Toastbrot eigentlich …“

Viel Spaß dabei. Über Feedback freue ich mich in den Kommentaren 🙂

René aka BerlinAutor

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