Ohne Berlin geht's auch?!

Freitagsfragen #73 mit Mittwochs-Senf

Aus Vergesslichkeit wurde Running Gag wird Tradition. So einfach ist das manchmal. Denn es ist Mittwoch. Zeit also für die vorhergegangenen Freitagsfragen aus dem Brüllmausblog.

Hier mein Senf auf die kürzlichsten Fragen:

1.) In welchem Beruf wärst Du völlig falsch aufgehoben?

Verallgemeinernd würde ich sagen, dass hier jeder Beruf in Frage käme der Zugriff auf ein Mikrofon hat. Stadionsprecher. Busfahrer. Streifenpolizist. Flugkapitän. In meinem Alter kenne ich mich in der Tat gut genug als dass ich weiß, dass ich früher oder später mit einem solchen irgendeinen Unsinn fabrizieren würde. Ich würde Jahrmarktansagen ansagen im Stile von „Hier nochmal dabei sein. Sammeln sie B-I-N-G-O für die freie Auswahl. B, I, N, G und das O. Keine Nieten gibt es nur bei uns und heute. Nur Gewinne-Gewinne-Gewinne-Gewinne. 1 Los 50 Cent, 3 Lose 2 Euro. Hier nochmal dabei sein!“. Das würde ich lange und ausdauernd machen können. Bis der veralberte Mob über mich herfallen, und mich pöbelnd absetzen würde.

2.) Worauf bist Du stolz, worauf Du vermutlich nicht stolz sein solltest?

Ich habe meinem Sohn einmal gezeigt, dass und wie man mit ausreichend Luft im Bauch Buchstaben und / oder ganze Wörter rülpsen kann. Ich habe da lange für geübt. Er konnte das recht schnell. Irgendwann wurde das dann zum Selbstläufer. Dann fing er an damit in der Familie und vor Freunden anzugeben. Häufigste Erstfrage: „oh toll, wer hat dir das denn beigebracht?“. Beschämt drehe ich mich genau dann weg wenn er sagt: „na mein Papa!“. Fantastisch. Tolles Vorbild. Aber dennoch, ein bisschen stolz bin ich trotzdem. Immerhin mein wertvoller Beitrag zur Erziehung der nächsten Generation. Möge er diese Gabe an die Seinen weiterreichen.

3.) Ein Gottwesen hat Dich ernannt, die europäische Kultur von Grund auf zu sanieren. Welche Traditionen behältst Du bei oder fügst Du hinzu?

Wenn ich nun schon Zugriff auf Europa hätte, ich würde die subjektiven Vorzüge mischend vereinen denke ich. Ich nähme deutsche Pünktlich- und Verlässlichkeit sowie unseren Humor Loriot. Italienisches Temperament, den gewissen Sinn für Ästhetik, und Bud Spencer und Terence Hill. Die Franzosen brächten ihre Lebensart und Küche ein, ein- und vorgeführt von Louis de Funes. Die Engländer ergänzten um Manieren, einen Fussball und Monty Python. Die verehrten Anrainer in BeNeLux stellten…tja…also…naja…Landmasse zur Verfügung. Spanien wirft unentgeltlich seine tolle Sprache inklusive Einführungs- und Umgewöhnungskurs sowie deren Klima in die Runde. Klingt doch in der Summe so wie das Europa, auf das hin die Gründungsväter der EU einmal hatten bauen wollen.

Einzig das Know How der Amerikaner im Hinblick auf Produktion von Film und Musik würde ich fremdimportieren. Die Verantwortung dafür hätten Johnny Cash und Jimmy Fallon. Da wird das wenigstens unterhaltsam.

4.) Die Wahl der Qual: Eine Person, die Du nicht magst, bestimmt über ein Tattoo, das Du bekommst oder über all Deine zukünftigen Haarschnitte?

Da hat diese Person von vornherein wenig Spaß mit mir. Warum auch, wir mögen uns ja sowieso schon nicht. Denn zum einen habe ich bereits ein Tattoo, zum anderen kaum noch Haare. Also schon ein paar. Aber nicht so viele, als dass es zu so etwas wie einer Frisur gereichen würde. Aber müsste ich mich neuzeitlich entscheiden, ich wählte ein weiteres Tattoo. Allerdings wäre wohl ein Muster zu erwarten, dass meinen Vorstellungen zuwiderläuft. Irgendwo zwischen flammendem Rosenstrauch mit Herzchen und „Mutti“ in der Mitte, und einem falsch proportionierten männlichen Genital. Aber ein Tattoo könnte ich im Optimalfall wohl wenigstens verhüllen.

So, das wäre es erstmal.

And now for something totally different.

René

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10 Kommentare

  • Christiane

    Bei dem Rülpsen musste ich doch sehr laut loslachen. Ich kann mir beides gut vorstellen, dass es einem gleichzeitig peinlich ist und dass man stolz drauf ist, wenn der Sohn einen als Beibringer nennt …
    Bei Frage vier würde ich vermutlich verweigern. Tattoo nur, wenn ich Größe und Stelle bestimmen könnte, aber eigentlich nicht; und an meine Haare (ich habe mehr davon als du, noch dazu lange) kommt ohne meine Erlaubnis einfach keine/r.
    Liebe Grüße
    Christiane, sehr erheitert

    • ueberweiss94

      Ja, das mit den Bäuerchen hat sein Für und Wider 🙂

      Frage vier war tatsächlich etwas knifflig. Weil wenn die Person dich schon nicht mag, was soll da bitte bei rauskommen? Kollateralschäden sind ohnehin zu befürchten 🙂

      VG, René

  • wortgeflumselkritzelkram

    Antwort 1: Ich bin begeistert – mein Bruder ist Polizist, das schlage ich dem glatt mal vor das in seinen täglichen Alltag mit einzubauen 😉
    Und das mit dem Rülpsen finde ich witzig – mein Sohn kann das auch (allerdings nicht vom Vater erlernt). Wenn du uns also Berlin zeigen solltest, verstehen sich zumindest unsere Söhne schon mal 😉
    Liebe Grüße

    • ueberweiss94

      Ja bitte, schlage das deinem Bruder unbedingt einmal vor. Auf das Feedback wäre ich sehr gespannt 🙂

      Dass Rülpsen hier Gemeinsamkeiten schafft spricht doch irgendwie auf eine charmante Art für uns als elterliche Generation. Da kann sich Berlin ja mal auf was gefasst machen 🙂

  • dergl

    Also Busfahrer mit solchen Ansagen wäre doch genial. Streifenpolizist vielleicht auch. So Verkerssünder und so. Und jetzt ist er auf der Überholpur, da geben wir doch blaues Lichtund in Flensburg [Punkteanzahl] Punkte! In der nächsten Runde gewinnen Sie einen Monat ohne Führerschein! So in der Art.

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