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Ich – Einfach oben ohne. Also ganz oben ohne. Eine Denkschrift für alles was mal Haar war…

Ich leide. An Ausfluss. An verbalem Ausfluss um ganz genau zu sein. Was im englischen ganz harmlos „outflow“ heißt meint im Endeffekt nichts anderes als das was aus einem herauskommt. Klingt jetzt komischer als es sollte. Also das was aus einem herauskommt wenn man spricht oder singt. Also Töne oder andere Geräusche…schon wieder seltsam.

Ok, ich gebe es auf, das führt hier ja zu nichts sinnvollem.

Was ich eigentlich, nicht ohne ein wenig Stolz, sagen wollte ist, dass mir hier in diesem Blog plötzlich Dinge einfallen über die ich schreiben kann – will – soll – darf, über die ich nicht mal dachte, dass ich dazu was zu sagen hätte oder überhaupt sagen sollte. Denn wenn es um das Thema Haare geht, da bin ich aufgrund mangelnden Deckhaares eigentlich schon seit ca. 15 Jahren kein ernstzunehmender Gesprächspartner mehr. Denn kompetente Gesprächsbegleiter sollten ja was vorzuweisen haben, und da war es bei mir ein wenig dünn. Nicht nur sprichwörtlich.

Und plötzlich überall um mich herum das Thema Haare. Dass ich das noch erlebe.

Frauen können einen „bad hair day“ haben. Das ist toll, weil wenn ich mich nicht anstrenge dann habe ich nur einen „bad day“ ohne hair. Denn das Pflegen meiner „Frisur“ besteht seit vielen Monden einfach nur dem Befeuchten der zu großen Stirn, dann einmal schütteln und etwas flinker in das Schlafzimmer laufen, und schon ist alles trocken und fertig für den Gang vor die Tür.

Um da trotzdem mal etwas Abwechslung reinzubringen ließ ich mir zu früheren Ska-Zeiten dicke Koteletten stehen. Solche Teile wie Elvis zu seinen besten Zeiten. Ich habe sie geliebt, nur nie wirklich gepflegt. Was wusste ich bitte auch darüber, dass die überhaupt Pflege brauchen? Shampoo alleine reicht da nicht? Es gibt spezielles Bartshampoo? Dann waren die Sideburns irgendwann ab, gerade als sich schon der Spitzname „Siggi Sideburns“ für mich etabliert hatte. Nicht ganzjährig, eher nur saisonal.

Geschichtsstunde an

Erst viel später entlarvte ein Zufallsfund bei Wikipedia, dass die Bezeichnung Sideburns in den USA eine gebräuchliche Bezeichnung für Koteletten ist in Anlehnung an den verschiedenen Nordstaatengeneral Ambrose Burnside und dessen massive Backentracht. Ich liebe ja Doppeldeutigkeiten. Das hier ist so eine, und kreativ noch dazu. Toll, und wieder was gelernt.

Geschichtsstunde aus

Nach den Sideburns kam dann eine ganze Weile nichts. Zu groß der Verlust der Gesichtsbehaarung (wie meine Frau sie liebevoll nannte) und meiner mit einer gewissen Ernsthaftigkeit vorgetragenen Geschichte, dass mir das Deckhaar einfach über die lange Stirn in das Gesicht gewandert ist. Ich machte einen Versuch im Zuge des Movember den Schnurrbart in Berlin wieder zu kultivieren. Brachte auch nichts. Sowas steht seit den 20iger Jahren und Hercule Poirot einfach keinem mehr, egal ob mit oder ohne Vokuhila. Mir auch nicht. Daher muss der Movember seit 2012 leider ohne mich auskommen.

Und nun trage ich plötzlich Kinnbart. Und er gefällt mir. Und plötzlich kaufe ich spezielles Bartshampoo. Und der Geruch des Shampoos er gefällt mir. Und ich lese plötzlich Bewertungen über Bart-Öl. Wirklich? Naja, geht für einen Anfänger vielleicht schon ein bißchen zu weit. Aber hey, ich beschäftige mich mit Haaren. Wenn Ambrose Burnside das noch erlebt hätte…

Eine letzte Sache die sich mir in die Aufmerksamkeit drängelt sind Namen von Haarsalons oder einfach gesagt Friseure. Ich achte da kaum auf Unterschiede. Denn da wo ich normalerweise hingehe kostet der Schnitt genau 12 Euro, man kennt mich dort und weiß mit meiner Anweisung „So wie es ist, nur kürzer. Und die Ohren frei“ stets was anzufangen. So kompliziert ist das bei mir nicht. Was mich trotzdem nie daran gehindert hat meiner Frau das nicht anzuvertrauen. Ich glaube ihr zu salopp dahingesagtes „Das kann ich dir auch machen. So kompliziert ist das ja bei dir nicht“ wirkte einfach nicht ernsthaft genug.

Und so dachte ich auch zunächst an einen überzogenen Scherz als der Postillon (wieder) einmal über Namen für Haareinrichtungen herzog. Seit dem ich aber neulich von einem Freund ein Bild eines Friseurs aus Berlin geschickt bekam der tatsächlich „Pony & Clyde“ hieß, und ich dann noch realisierte, dass der mobile Salon einer Freudin „EmpHAARthie“ heißt, da fing ich wirklich an zu grübeln. Werden die *Achtung* Haartisten der schneidenden Gilde von ihrer Gewerkschaft oder Innung vielleicht wirklich dazu genötigt, sich für ihre Läden solche Namen zu auszudenken?

Ich muss das rausfinden. Es ist wichtig. Sonst kann ich mir beim nächsten Friseurtermin vielleicht nie wieder in die Augen schauen. Und das wo ich mich doch jetzt so mit dem Thema auskenne.

Haare die Ehre.

René

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