GedichteDienstag: Vom Schnee, Reh und René
Katha hat ja bekanntlich den Dienstag zum Dichten bestimmt.
Neben ihr tun sich da auch
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Emma Escamila
Wortverdreher
Lebensbetrunken
Vienna BliaBlaBlub
Heidimarias kleine Welt
Traumspruch
als Gedichter hervor.
Scharfsinnig, wie ich mitunter bin, fiel mir in den gestrigen Schneegedichten bei Christiane auf, dass Schnee bei Dichtern eine Reh-Assoziation auszulösen scheint. Vielleicht auch andersrum, aber wir wollen uns hier nicht an Details aufhängen. Da ich mitunter dichte und in Berlin nach wie vor Schnee liegt, ist der Rest einfach hergeleitet.
Daher heute: „Vom Reh, Schnee und René“
Es sprach mal im Berliner Schnee
zu mir, im Wald, ein kleines Reh:„Mensch! Guck mal, wie auf meinen Zeh‘
ich durch den Schnee zu pflegen geh‘!
Zwar nicht grazil wie du, René,
spaziere ich höchstselbst als Reh,
mit Anmut durch den kalten Schnee.“Nach ein paar Stunden dann, och nee,
des Rehleins Füße kalt und weh.
So dass darauf Berlin-René
bezirzt sodann ’ne kleine Fee.
Bestellt dann Socken für’s Schneereh,
so selbstlos ist er, der René.Mit Warmfuß spricht danach das Reh:
„Oje oje, oje oje.
So langsam nervt mich Reh der Schnee!
Der Sommer ist’s, auf den ich steh‘!
Kann’s kaum erwarten bis ‚juche!‘
ich wieder in die Brombeer’n geh‘.
Und irgendwer kocht dann Gelee,
aus diesen Beeren. Dazu Tee.
Vielleicht gestampft dann noch Püree,
und ein paar Würste in ’nem See
aus Senf. Das wär‘ für mich ok.
So reitet aus dem Wald das Reh.
Auf seinem Rücken? Der René …
Gerade im Mittelteil erkenne ich hier etwas Zungenbrecherpotential. Gern hätte ich noch das Kartoffelpü-Reh untergebracht, aber das wäre albern gewesen.
– Der BerlinAutor
16 Kommentare
Nachtwandlerin
Irgendwie erheitert mich der Gedanke, dass Rehe Schnee gar nicht leiden können. 😀
Vielleicht kommt diese Assoziation u.a. aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“? Wer weiß…
Liebe Grüße
Alina
BerlinAutor
Richtig, daher könnte sie auch sein. Keine Ahnung, ob Ringelnatz dieses Märchen auch kannte 😁
T.
Schön, danke. See aus Senf … Großartig!
BerlinAutor
Logisch. Wo wir Berliner doch so ein besonderes Verhältnis zum „Sempf“ haben 🙂
Werner Kastens
Auf seinem Rücken? Der René,
als Vertreter vom Berliner Festkomitee,
einberufen für das rosa Reh?
Auch der Bürgermeister auf dem Kanapee,
in der linken Hand ein Sardellenfilet
leicht bestrichen mit güldnem Apfelgelee,
öffnet schnell den Hemdknopf, o weh,
streicht sanft über sein Brusthaartoupet
und macht die Aufwartung für das Reh.
Und das ist wirklich kein Berliner Schmäh!
Und aus Hessen mach ich mäh!
BerlinAutor
Und sofort ist das fehlende Kartoffelpü-Reh vergessen. Wobei das Brusthaartoupet mein Favorit ist.
Klasse, wW. Wirklich großes Kino 😁
Werner Kastens
Ja, lieber Rene, zusammen könnten wir Berlin zum Einsturz bringen!
BerlinAutor
Mein Reden 🙂
Katharina
Stimmt, beim Kartoffelpü-Reh hätte ich auch die Grenze gezogen. Nicht, dass noch jm denkst, du treibst hier Wortschabernack. 😉 Wie immer sehr erheiternd!
BerlinAutor
Ja eben, was sollen denn dann die Leute denken 😉
Christiane
Mit dem Pü-Reh hättest du bestimmt das Goldene Reh am Bande für deine Dichtkunst erhalten! Im Sommer. Zu Tee und Gelee. 🤣🤣🤣
(Just for the record: Kein Ping, nirgends.)
Morgenkaffeegruß, immer noch mit Schnee 😁❄️☕🍪👍
Christiane
Ah, Update: Ist da. Nach 25 Minuten nach deiner Veröffentlichung. 😁
BerlinAutor
Na Mensch, geht doch 🙂
BerlinAutor
Das lange Reh am kurzen Bande will ich hoffen 😉
Grüße vom Berliner Schnee-René ☃️
wortgeflumselkritzelkram
Hach, du hast mir gerade den Tag versüßt – herzlichen Dank 😊😁
BerlinAutor
I like it that you like it 😉